Was können wir für Sie tun?

4 + 6 =

Bitte beachten Sie unsere Datenschutzerklaerung.

IT-Sicherheit in KMU: Was Geschäftsführer in Mainz und Umgebung jetzt tun müssen

11.06.25 | anyWARE News

In Zeiten digitaler Transformation, wachsender Bedrohungslagen und verschärfter gesetzlicher Anforderungen wird eines immer deutlicher: IT-Sicherheit ist keine reine Technikfrage mehr – sie ist Chefsache. Besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ist die Geschäftsführung als zentrale strategische Instanz gefordert, aktiv Verantwortung für die Sicherheit des Unternehmens zu übernehmen. Doch was bedeutet das konkret? Welche Aufgaben, Risiken und rechtlichen Verpflichtungen trägt die Geschäftsleitung, und wie kann sie ihrer Verantwortung gerecht werden, ohne selbst IT-Expertin oder -Experte zu sein? Dieser Beitrag beleuchtet die Rolle der Geschäftsführung im Kontext moderner Unternehmenssicherheit – praxisnah, rechtlich fundiert und mit Blick auf die besonderen Anforderungen von KMU in der Region Mainz und Umgebung.

Sicherheit ist ein Managementthema – nicht nur ein IT-Problem

Traditionell wird IT-Sicherheit gerne an Fachabteilungen delegiert. In vielen KMU gibt es jedoch keine eigene IT-Abteilung, sondern allenfalls einen internen Administrator oder einen externen Dienstleister. Die Verantwortung für die strategische Ausrichtung der IT-Sicherheitsmaßnahmen – also für Zielsetzung, Budget, Priorisierung und Risikobewertung – liegt damit zwangsläufig bei der Geschäftsführung.

Die Zeiten, in denen man sich als Geschäftsführer:in mit dem Argument „Ich bin nicht der Techniker“ aus der Verantwortung ziehen konnte, sind vorbei. Gesetzgeber, Versicherungen und auch Kunden erwarten, dass Sicherheitsrisiken aktiv gemanagt werden – von ganz oben. Zudem hängt die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit von KMU zunehmend davon ab, wie gut sie gegen IT-Ausfälle, Datenverlust, Sabotage und Cyberangriffe gewappnet sind. Sicherheitslücken werden heute nicht mehr nur als technisches Problem, sondern als strategisches und finanzielles Risiko gewertet.

Rechtlicher Rahmen: Die Geschäftsleitung in der Haftung

Nach deutschem Gesellschaftsrecht (z. B. GmbHG, AktG) ist die Geschäftsführung verpflichtet, das Unternehmen so zu führen, dass Schaden abgewendet und wirtschaftlicher Erfolg gesichert wird. Das beinhaltet auch den Schutz vor digitalen Bedrohungen. Kommt es zu einem Datenverlust, einer Sicherheitsverletzung oder einem Betriebsstillstand infolge unzureichender Schutzmaßnahmen, kann dies unter bestimmten Voraussetzungen eine persönliche Haftung der Geschäftsführung begründen – insbesondere bei grober Fahrlässigkeit oder vorsätzlicher Untätigkeit.

Zusätzlich greifen branchenspezifische Vorschriften wie das IT-Sicherheitsgesetz 2.0 oder ab 2025 die EU-weite NIS2-Richtlinie. Beide fordern explizit ein Risikomanagement und Verantwortlichkeiten auf Leitungsebene. Auch Versicherer prüfen inzwischen im Rahmen von Cyberpolicen die organisatorischen Sicherheitsvorkehrungen und die Rolle der Unternehmensleitung – unzureichende Maßnahmen können zum Ausschluss des Versicherungsschutzes führen.

Ein weiterer Aspekt: Kunden, Partner und Auftraggeber verlangen zunehmend Compliance-Nachweise, Zertifikate oder Sicherheitsdokumentationen. Die Reputation des Unternehmens hängt somit unmittelbar von der Sicherheitsstrategie ab – und diese beginnt bei der Geschäftsführung.

Typische Sicherheitsrisiken in KMU – und wie sie sich auf die Geschäftsführung auswirken

Viele KMU sind digital anfällig – nicht aus mangelnder Einsicht, sondern wegen begrenzter Ressourcen, fehlender Transparenz oder organisatorischer Versäumnisse. Typische Risikofelder sind:

  • Unklare Zuständigkeiten: Wer ist verantwortlich für IT, Datenschutz, Notfallmanagement? Oft ist dies nicht geregelt oder bleibt implizit.
  • Veraltete Technik: Systeme laufen über das Support-Ende hinaus, kritische Updates fehlen, Backups sind unvollständig.
  • Fehlendes Sicherheitskonzept: Es existieren keine dokumentierten Prozesse zur Risikoanalyse, Vorfallreaktion oder Wiederanlaufstrategie.
  • Mangelndes Sicherheitsbewusstsein: Mitarbeitende erhalten keine regelmäßige Schulung, der Umgang mit Passwörtern und sensiblen Daten ist unsicher.
  • Blindes Vertrauen in Dienstleister: Externe IT-Partner werden nicht überwacht oder steuern alle sicherheitsrelevanten Aspekte ohne Rückkopplung zur Geschäftsführung.
  • Unzureichende Krisen- und Wiederanlaufplanung: Wenn ein Vorfall eintritt, fehlen oft klare Handlungsanleitungen und Ansprechpartner.
  • Fehlende Dokumentation von Systemen, Verträgen und Verfahren: Bei Ausfällen oder Personalwechseln kann dies zu massiven Verzögerungen führen.

In all diesen Fällen ist es die Aufgabe der Geschäftsleitung, Rahmenbedingungen zu schaffen, Risiken zu bewerten und geeignete Maßnahmen zu initiieren – idealerweise im Dialog mit internen und externen IT-Verantwortlichen.

Die Rolle der Geschäftsführung in der Sicherheitsstrategie

Die Geschäftsführung muss Sicherheit nicht selbst umsetzen – aber sie muss sie gestalten. Das bedeutet konkret:

  • Strategische Priorisierung: IT-Sicherheit muss als Teil der Unternehmensstrategie definiert und regelmäßig überprüft werden.
  • Budgetverantwortung: Die Bereitstellung ausreichender Mittel für IT-Sicherheit, Schulungen und Infrastrukturen gehört zur unternehmerischen Pflicht.
  • Rollen und Prozesse: Verantwortlichkeiten müssen klar benannt, dokumentiert und überwacht werden – intern wie extern.
  • Regelmäßige Berichte und Audits: Die Geschäftsführung sollte sich regelmäßig über den Sicherheitsstatus berichten lassen – durch KPIs, Audits, Risikoanalysen.
  • Sicherheitskultur fördern: Vorbildliches Verhalten und die konsequente Kommunikation von Sicherheitszielen schaffen Bewusstsein auf allen Ebenen.
  • Kontinuitätsmanagement etablieren: Sicherheitsstrategie muss auch beinhalten, wie kritische Systeme im Ernstfall aufrechterhalten oder schnellstmöglich wiederhergestellt werden können.
  • Cyber-Versicherungen prüfen: Der Abschluss und die regelmäßige Prüfung einer Cyber-Versicherung kann im Schadenfall existenzsichernd sein – hier sollte die Geschäftsführung aktiv mitwirken.

Praxistipps für Geschäftsführer:innen in KMU

  • Lassen Sie sich regelmäßig über den Stand der IT-Sicherheit berichten – nicht nur im Krisenfall, sondern auch präventiv.
  • Stellen Sie sicher, dass es eine aktuelle IT- und Sicherheitsrichtlinie gibt, die alle Mitarbeitenden kennen und verstehen.
  • Sorgen Sie für strukturierte Prozesse beim Ein- und Austritt von Mitarbeitenden – besonders hinsichtlich Zugriffsrechte und Datenzugang.
  • Setzen Sie mindestens auf Basismaßnahmen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung, zentrale Backups und regelmäßige Schulungen.
  • Vermeiden Sie Abhängigkeiten von Einzelpersonen oder informellen IT-Lösungen.
  • Dokumentieren Sie Entscheidungen rund um IT-Investitionen und Sicherheitsmaßnahmen – das schafft Transparenz und reduziert Haftungsrisiken.
  • Nutzen Sie externe IT-Dienstleister nicht nur operativ, sondern auch strategisch – fordern Sie regelmäßige Reviews und Entwicklungsvorschläge.

Übersicht der Pflichten und Einflussbereiche der Geschäftsführung

BereichVerantwortung der GeschäftsführungPraxisbeispiel
OrganisationDefinition von Zuständigkeiten, StrukturBenennung eines internen IT-Verantwortlichen oder Beauftragung eines externen Partners
BudgetBereitstellung und Kontrolle der MittelIT-Sicherheitsbudget mit Prioritäten für Firewalls, Schulung und Backup
Risiko-ManagementRegelmäßige Bewertung digitaler RisikenDurchführung eines IT-Risiko-Audits 1x jährlich
ComplianceEinhaltung gesetzlicher VorgabenUmsetzung von DSGVO, ITSiG 2.0, NIS2
SicherheitskulturVorbildfunktion, klare KommunikationSicherheitsrichtlinien im Intranet, regelmäßige Führungskräfte-Briefings
KrisenmanagementWiederanlaufplanung, NotfallkommunikationIT-Notfallhandbuch, interne Alarmpläne

Glossar

ITSiG 2.0: IT-Sicherheitsgesetz 2.0 – deutsche Gesetzgebung zur Verbesserung der Cybersicherheit.

NIS2-Richtlinie: EU-weite Sicherheitsvorgabe für kritische und wichtige Einrichtungen, erweitert Pflichten auf viele KMU.

Risikoanalyse: Verfahren zur systematischen Erfassung und Bewertung möglicher Sicherheitsrisiken.

KPIs: Key Performance Indicators – Kennzahlen zur Messung von IT- und Sicherheitsleistung.

Sicherheitskultur: Gesamtheit aller Werte, Verhaltensweisen und Maßnahmen, die Sicherheit im Unternehmen fördern.

Business Continuity Management (BCM): Maßnahmen und Prozesse zur Sicherstellung der Geschäftskontinuität im Krisenfall.

Cyberversicherung: Versicherung gegen finanzielle Schäden durch Cyberangriffe, Datenverlust oder IT-Ausfälle.

Fazit: Verantwortung beginnt an der Spitze

Die Zeiten, in denen IT-Sicherheit an Techniker delegiert wurde, sind vorbei. Geschäftsführende müssen heute die Weichen für eine sichere Zukunft stellen – nicht durch Mikromanagement, sondern durch klare Vorgaben, verlässliche Partner und ein strukturiertes Vorgehen. Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen ist der Beitrag der Geschäftsleitung entscheidend: Sie gibt den Ton vor, definiert das Sicherheitsniveau und entscheidet letztlich über Resilienz und Zukunftsfähigkeit.

Wer heute nicht handelt, riskiert nicht nur den Verlust von Daten, sondern auch das Vertrauen von Kunden, Partnern und Mitarbeitenden. Die Sicherheit des Unternehmens ist keine einmalige Investition, sondern ein kontinuierlicher Managementprozess – mit sichtbaren Auswirkungen auf Image, Stabilität und wirtschaftlichen Erfolg.

Die anyWARE AG unterstützt Sie als IT-Partner dabei, Ihre Sicherheitsstrategie nicht nur technisch, sondern auch organisatorisch professionell aufzustellen.

Über uns: anyWARE AG – IT-Sicherheit und Strategie für den Mittelstand in Mainz

Die anyWARE AG ist der führende IT-Dienstleister für kleine und mittlere Unternehmen in der Region Mainz. Wir bieten nicht nur Technik, sondern auch Sicherheit als strategischen Erfolgsfaktor – mit Beratung, Umsetzung und Betrieb aus einer Hand. Von Sicherheits-Audits über IT-Richtlinien bis zur Einführung von Security-Standards begleiten wir Geschäftsführungen auf Augenhöhe.

Lassen Sie uns gemeinsam Ihre digitale Sicherheit auf das nächste Level heben – mit Struktur, Klarheit und Verantwortung.

Jetzt Kontakt aufnehmen