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Informationssicherheit – Was ist das eigentlich?

18.07.25 | anyWARE News

In unserer zunehmend digitalisierten Welt nimmt der Schutz von Informationen einen zentralen Stellenwert ein. Unternehmen, Behörden und Organisationen sind auf zuverlässige, jederzeit verfügbare und vor allem geschützte Daten angewiesen. Genau hier setzt das Konzept der Informationssicherheit an. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff – und worin unterscheidet sich Informationssicherheit eigentlich von IT-Sicherheit?


Was versteht man unter Informationssicherheit?

Informationssicherheit bezeichnet alle organisatorischen und technischen Maßnahmen, die getroffen werden, um Informationen zu schützen – unabhängig davon, ob diese in digitaler oder nicht-digitaler Form vorliegen. Ziel ist es, den Schutz der sogenannten Schutzziele Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit sicherzustellen. Vertraulichkeit bedeutet, dass Informationen ausschließlich von autorisierten Personen eingesehen oder verarbeitet werden dürfen. Die Integrität stellt sicher, dass Daten nicht unbemerkt oder unautorisiert verändert, gelöscht oder hinzugefügt werden. Und die Verfügbarkeit sorgt dafür, dass Informationen stets zugänglich sind, wenn sie benötigt werden – selbst bei Ausfällen einzelner Systeme.

Ein häufiges Missverständnis besteht darin, Informationssicherheit mit IT-Sicherheit gleichzusetzen. Zwar überschneiden sich die beiden Bereiche, doch greift Informationssicherheit weiter. Während IT-Sicherheit auf digitale Systeme fokussiert ist, schließt Informationssicherheit auch analoge Informationen mit ein – etwa vertrauliche Akten, technische Zeichnungen oder Gesprächsinhalte, die ebenfalls schutzbedürftig sein können.


Weitere Schutzziele: Authentizität und Verbindlichkeit

Neben den drei Kernzielen gelten auch Authentizität und Verbindlichkeit als wesentliche Aspekte der Informationssicherheit. Authentizität bedeutet, dass Informationen eindeutig einer Quelle zugeordnet werden können und nicht verfälscht wurden. Verbindlichkeit wiederum stellt sicher, dass Handlungen – beispielsweise ein Zugriff auf bestimmte Daten – im Nachhinein nachvollzogen werden können. Dies ermöglicht etwa eine revisionssichere Nachverfolgung und verhindert eine leugnbare Verantwortlichkeit („Non-Repudiation“).


Warum ist Informationssicherheit so wichtig – besonders für den Mittelstand?

Angriffe auf Informationen und IT-Systeme sind längst kein Randphänomen mehr, das nur Großkonzerne betrifft. Auch mittelständische Unternehmen geraten immer häufiger ins Visier von Cyberkriminellen. Dabei spielen Ransomware-Angriffe, Social Engineering, CEO-Fraud oder Angriffe auf Lieferketten eine zunehmend bedrohliche Rolle. Gerade kleinere Unternehmen mit begrenzten IT-Ressourcen unterschätzen oft ihre eigene Angriffsfläche.

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Maschinenbauer aus Rheinland-Pfalz wurde Ziel eines verschlüsselten Erpressungstrojaners, der über eine ungesicherte VPN-Verbindung in das Netzwerk eindrang. Produktionsdaten wurden verschlüsselt, der Betrieb stand mehrere Tage still. Erst durch ein vorher eingeführtes Backup-Konzept im Rahmen eines ISMS konnte der Schaden begrenzt werden. Der Vorfall führte zur bewussten Entscheidung, die gesamte Informationssicherheitsstrategie neu auszurichten.


Das IT-Sicherheitsgesetz 2.0 – Mehr Verantwortung für KRITIS-Betreiber

Ein zentraler gesetzlicher Rahmen, der in Deutschland die Anforderungen an Informationssicherheit regelt, ist das IT-Sicherheitsgesetz 2.0 (IT-SiG 2.0). Es wurde im Jahr 2021 verabschiedet und stellt eine Weiterentwicklung des ursprünglichen IT-Sicherheitsgesetzes von 2015 dar. Ziel ist es, die Sicherheit informationstechnischer Systeme zu erhöhen und insbesondere Betreiber kritischer Infrastrukturen – kurz KRITIS – stärker in die Verantwortung zu nehmen.

KRITIS-Betreiber sind Organisationen, die für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Versorgung und Sicherheit essenziell sind. Dazu zählen unter anderem Einrichtungen der Energieversorgung, der Wasserwirtschaft, der Abfallentsorgung, des Gesundheitswesens sowie große Teile der Lebensmittel- und Transportlogistik. Fällt in einem dieser Bereiche ein System aus, können schwerwiegende gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen die Konsequenz sein.

Das IT-SiG 2.0 verpflichtet KRITIS-Betreiber unter anderem dazu, IT-Systeme nach dem aktuellen Stand der Technik abzusichern. Außerdem erhalten Bundesbehörden neue Kontrollmöglichkeiten. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) übernimmt hierbei eine zentrale Rolle: Es darf Mindeststandards definieren, Empfehlungen aussprechen und deren Einhaltung überprüfen. Gleichzeitig wurde das BSI organisatorisch und personell gestärkt, um dieser Verantwortung besser gerecht werden zu können.


ISO 27001 – Der internationale Standard für Informationssicherheit

Eine Möglichkeit, die Erfüllung der Anforderungen nach aktuellem Stand der Technik nachzuweisen, bietet die Zertifizierung nach ISO/IEC 27001. Diese internationale Norm legt Anforderungen an ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) fest – ein strukturiertes System zur Planung, Umsetzung, Überwachung und kontinuierlichen Verbesserung der Informationssicherheit innerhalb einer Organisation.

Ein ISMS hilft dabei, Risiken systematisch zu identifizieren, zu bewerten und zu behandeln. Dabei werden unter anderem Sicherheitsrichtlinien, Zugriffskontrollmechanismen, technische Schutzmaßnahmen und organisatorische Abläufe bewertet und dokumentiert. Die ISO-Zertifizierung erfolgt durch unabhängige Auditoren und ist in regelmäßigen Abständen zu erneuern. Für KRITIS-Betreiber ist sie ein etabliertes Mittel, um Compliance zu demonstrieren – aber auch Unternehmen außerhalb kritischer Infrastrukturen profitieren von der strukturierten Herangehensweise eines ISMS.


Was ist ein ISMS und wie funktioniert es?

Ein Informationssicherheitsmanagementsystem ist kein einzelnes Tool, sondern ein umfassendes Regelwerk, das aus verschiedenen Bausteinen besteht. Es umfasst Managementprinzipien, klare Verantwortlichkeiten, eine strukturierte Ressourcenplanung, die Einbindung aller Mitarbeitenden sowie die Definition und Überwachung von Sicherheitsprozessen. Ziel ist es, die Informationssicherheit nicht als isoliertes IT-Projekt zu behandeln, sondern als kontinuierlichen Bestandteil der gesamten Unternehmenssteuerung zu etablieren.

Ein erfolgreiches ISMS berücksichtigt nicht nur die technischen Risiken, sondern auch menschliche und organisatorische Faktoren – etwa durch Schulungen, Sicherheitsrichtlinien oder die Förderung einer Sicherheitskultur im Unternehmen.


BSI IT-Grundschutz – Ein praxisnaher Leitfaden für alle Organisationen

Als praxisorientierte Ergänzung zu internationalen Standards wie ISO 27001 bietet das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik den sogenannten IT-Grundschutz. Dieses jährlich aktualisierte Kompendium stellt eine Sammlung von Maßnahmen, Empfehlungen und Best Practices zur Verfügung, die Organisationen jeder Größe bei der Umsetzung von Informationssicherheit unterstützen sollen.

Der IT-Grundschutz geht dabei bewusst über rein technische Aspekte hinaus. Er behandelt ebenso organisatorische, infrastrukturelle und personelle Maßnahmen – etwa zur sicheren Büroorganisation, Zutrittskontrolle oder Sensibilisierung der Mitarbeitenden. Auch für kleinere Organisationen und technisch weniger versierte Verantwortliche bietet der Grundschutz einen niederschwelligen Einstieg in das Thema. Durch strukturierte Gefährdungsanalysen und standardisierte Bausteine lässt sich ein Mindestniveau an IT-Sicherheit effizient und nachvollziehbar realisieren.


Fördermöglichkeiten für Unternehmen

Gerade für kleine und mittlere Unternehmen lohnt sich ein Blick auf staatliche Förderprogramme. So bietet etwa das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit dem Förderprogramm „go-digital“ finanzielle Unterstützung für die Beratung und Umsetzung von IT-Sicherheitsmaßnahmen. Auch einzelne Bundesländer haben eigene Digitalboni, die Investitionen in IT- und Informationssicherheit bezuschussen. Diese Fördermöglichkeiten helfen dabei, den finanziellen Aufwand einer strukturierten Sicherheitsstrategie zu reduzieren.


Fazit

Informationssicherheit ist weit mehr als nur ein IT-Thema – sie betrifft jede Organisation und jeden einzelnen Mitarbeitenden. Gerade in einer Zeit zunehmender Cyberbedrohungen, regulatorischer Anforderungen und wachsender Abhängigkeit von digitalen Prozessen ist es unerlässlich, Informationen systematisch zu schützen. Während die IT-Sicherheit sich primär auf digitale Systeme konzentriert, bietet die Informationssicherheit einen umfassenderen Rahmen, der auch analoge Informationen und organisatorische Maßnahmen einbezieht.

Wer sich ernsthaft mit Informationssicherheit auseinandersetzen möchte – sei es als KRITIS-Betreiber oder als kleines mittelständisches Unternehmen – sollte auf etablierte Standards wie ISO 27001 oder den BSI IT-Grundschutz setzen. Sie schaffen nicht nur Vertrauen bei Kunden und Partnern, sondern bieten auch eine wertvolle Grundlage, um Risiken frühzeitig zu erkennen und systematisch zu managen.


Über uns

Die anyWARE AG mit Sitz in Mainz ist Ihr kompetenter IT-Dienstleister für maßgeschneiderte Lösungen rund um IT-Infrastruktur, Sicherheit und Digitalisierung. Als HPE-Partner mit langjähriger Erfahrung unterstützen wir Unternehmen im Mittelstand beim Aufbau sicherer IT-Umgebungen – zuverlässig, individuell und ganzheitlich. Unsere Experten beraten Sie von der ersten Sicherheitsanalyse über die Einführung eines Informationssicherheitsmanagementsystems bis hin zur ISO 27001-Zertifizierung. Ob präventive Maßnahmen, technische Absicherung oder Mitarbeitersensibilisierung: Wir machen Ihre Informationssicherheit zur gelebten Praxis. Sprechen Sie uns an – gemeinsam entwickeln wir Ihre sichere digitale Zukunft.


Nächster Schritt: kostenloser Informationssicherheits-Check

Sie möchten wissen, wie es um Ihre Informationssicherheit bestellt ist? Wir bieten Ihnen einen kostenlosen Initialcheck, bei dem wir die größten Risiken identifizieren und erste Handlungsempfehlungen ableiten. Auf Wunsch informieren wir Sie auch über passende Förderprogramme.
Kontaktieren Sie uns direkt oder vereinbaren Sie einen unverbindlichen Beratungstermin.


Glossar (Auszug)

  • ISMS: Informationssicherheitsmanagementsystem – strukturiertes System zur Verwaltung von Informationssicherheit
  • BSI: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
  • KRITIS: Kritische Infrastrukturen – Organisationen mit systemrelevanter Bedeutung
  • Verfügbarkeit: Maß dafür, dass Daten und Systeme im Bedarfsfall nutzbar sind
  • Authentizität: Echtheit und eindeutige Herkunft von Informationen